Blog, 13.08.2025
Manchmal begegne ich Männern, die auf den ersten Blick alles haben: einen stabilen Job, ein geordnetes Leben, eine Familie, die sie versorgen. Sie wirken zuverlässig, angepasst und unerschütterlich. Doch wenn man genauer hinschaut, spürt man eine Leere – ein dumpfes, unterdrücktes Etwas, das zwischen den Zeilen ihres Lebens mitschwingt. Es ist das Fehlen von Lebendigkeit. Sie sind zu Meistern im Funktionieren geworden, aber sie haben verlernt, wirklich zu leben.
Funktionieren ist feige. Es ist der elegante Weg, sein eigenes Leben wegzuwerfen. Wer funktioniert, lebt nicht in Freiheit, sondern im Autopilot. Er erfüllt Erwartungen, vermeidet Risiken und Konflikte – und opfert dabei unbemerkt seine eigenen Träume und Möglichkeiten. Das Perfide daran: Es fühlt sich oft vernünftig an. Man sagt sich, man sei verantwortungsvoll, reif, abgeklärt. Doch in Wahrheit ist es ein schleichender Verrat an sich selbst.
Ich kenne diesen Verrat. Er ist bequem. Er gibt Sicherheit. Aber er löscht Schritt für Schritt das Feuer, das einen Menschen einzigartig macht. Und gerade bei Männern beobachte ich, wie tief dieses Muster verankert ist. Die alten Rollenerwartungen – stark sein, für andere sorgen, keine Schwäche zeigen – können schnell zur Falle werden. Aus Pflicht wird Fremdbestimmung. Aus Disziplin wird emotionale Kälte. Aus Verantwortungsbewusstsein wird Selbstaufgabe.
Der Vierte Weg, wie ihn Gurdjieff beschrieben hat, hat mir eine radikale Wahrheit vor Augen geführt: Die meisten von uns sind nicht wach. Wir bewegen uns wie Schlafwandler durchs Leben, reagieren mechanisch auf das, was geschieht, und glauben, wir seien frei. Wir funktionieren – und nennen es Leben. Der Vierte Weg lehrt, dass wahre Freiheit nur dann möglich ist, wenn wir diesen Mechanismus durchschauen und durchbrechen. Er fordert Selbstbeobachtung, damit wir unsere Automatismen erkennen. Er verlangt, dass wir Körper, Herz und Verstand gleichzeitig entwickeln, statt uns einseitig zu trainieren. Und er ruft uns dazu auf, das bewusste Leiden zu akzeptieren – die innere Spannung, die entsteht, wenn wir alte, bequeme Muster sprengen.
Für mich bedeutet das, Männlichkeit völlig neu zu definieren. Sie ist weder das starre Festhalten an überholten Idealen noch die völlige Selbstanpassung an äußere Erwartungen. Wahre Männlichkeit ist Präsenz: im Hier und Jetzt zu sein, mit ganzer Aufmerksamkeit. Sie ist Integrität: das zu tun, was mit den eigenen Werten übereinstimmt, auch wenn es unbequem ist. Sie ist Mut: nicht um zu kämpfen, weil man kämpfen will, sondern um der Wahrheit willen. Und sie ist die Bereitschaft, loszulassen, was einen klein hält – selbst wenn dieses Loslassen Angst macht.
Funktionieren mag sicher erscheinen, aber Sicherheit ist nicht das Ziel des Lebens. Sicherheit ist der Tod im Schneckentempo. Wer als Mann den Vierten Weg beschreitet, steigt aus dem Autopilot aus – nicht, um egoistisch zu werden, sondern um vollständig lebendig zu sein. Denn am Ende geht es nicht darum, ein perfekt laufendes Zahnrad in einer fremden Maschine zu sein. Es geht darum, ganz Mensch zu sein: wach, präsent und furchtlos im Angesicht des eigenen Lebens.
Wenn du spürst, dass es Zeit ist, aus dem Autopilot auszusteigen, dann lade ich dich ein, den ersten Schritt zu gehen.
In meinem Coaching-Programm „Männerkraft“ begleite ich dich dabei, wieder in deine volle Präsenz zu kommen, innere Klarheit zu gewinnen und ein
Leben zu gestalten, das dir gehört – nicht dem Erwartungsdruck anderer. Mehr Infos findest du hier:
https://www.petko-innovation.com/maennerkraft/
Dein Leben wartet nicht. Also tu es auch nicht.
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