Du bist hier, weil du mehr suchst als nur Antworten.
Mehr als Erfolg, Status oder funktionierende Beziehungen. Du suchst Tiefe. Echtheit. Verbindung. Heilung. Kraft. Dieser Blog ist ein Raum für Männer –
Väter, Unternehmer, Suchende, Verletzte, Erwachende. Männer, die spüren, dass hinter Kontrolle, Leistung und Anpassung etwas Größeres ruft: die
Wahrheit über uns selbst.
Hier geht es um mehr als nur Männlichkeit. Es geht um gelebte Sexualität. Um emotionale Heilung. Um Körper, Geist und Seele.
Um Beziehungen, in denen wir nicht funktionieren – sondern wirklich da sind. Es geht um Archetypen, Schatten,
Intimität, Eigenverantwortung, Wut, Klarheit – und um das, was bleibt, wenn alle Masken fallen.
Ich bin Alexander.
Ein Mann auf dem Weg – nicht perfekt, nicht angekommen. Aber wach. Ich schreibe, weil ich selbst erfahre, wie herausfordernd und heilig dieser Weg
ist. Ich teile, um zu inspirieren. Und um selbst berührt zu werden. Denn was wir als Männer am meisten brauchen, ist: wahrhaftiger
Austausch.
Wenn du bereit bist, dich selbst tiefer zu begegnen – Wenn du Lust hast, männliche Kraft mit Herz, Bewusstsein und Schattenarbeit zu verbinden – Dann bist du hier richtig.
Willkommen im Kreis der Erwachten.
Blog, 23.06.2025
Diese Zeilen aus dem Jahre 1984 begleiteten mich gedanklich in ein Wochenende, das mich mehr berührt hat, als ich in Worte fassen kann. Ein Männerseminar in der Nähe von Coburg. Ein Kreis von Männern, die bereit waren, sich zu stellen – nicht der Welt, sondern sich selbst. Und ein Moment, der für mich alles veränderte.
Die Ausrichtung des Seminars war klar und radikal ehrlich: Männer sollen in ihre Kraft finden – indem sie sich bewusst von Mutter und Frau lösen. Nicht als Ablehnung, sondern als Befreiung. Denn viele Männer – auch ich – erleben in Krisen, Widerständen oder innerem Chaos einen Reflex: Zurückfallen. Sich nicht spüren. Warten, dass „sie“ es richten – die Partnerin, die Mutter, das Weibliche im Außen. Nicht aus Faulheit. Sondern, weil wir es nie gelernt haben, für uns selbst einzustehen. Weil in uns ein kleiner Junge lebt, der Bedürfnisse hat, der brav sein will – um geliebt zu werden. Der still ist – um niemandem zur Last zu fallen. Der sich anpasst – damit niemand geht.
Ein Stuhl. Ein Kreis von Männern. Und dann diese eine Frage. Sie wurde jedem Mann gestellt – aber als ich darauf Platz nahm, wurde sie meine. „Alexander, warum willst du ein braver kleiner Junge bleiben?“ Die Regel war klar: Spüre. Sag die Wahrheit. Ich sprach die Wahrheit. Und dann geschah etwas – zuerst kaum spürbar, dann unaufhaltsam: Wut. Zorn. Groll. Gefühle, die ich mein Leben lang unterdrückt hatte. Denn ich hielt sie für Schwäche. Doch in Wahrheit war das Unterdrücken die Schwäche. Diese Wut, gegen Unehrlichkeit von mir gegen mich – sie war kein Zerstörer. Sie war ein Lebenszeichen. Ein Zeichen, dass in mir noch etwas kämpft. Dass da ein Mann lebt, der sich zurückholen will.
In diesem Kreis durfte ich etwas erleben, das ich nie für möglich gehalten hätte: Tiefe, wie ich sie noch nie gefühlt hatte. Klarheit, wie ich sie nie ausgesprochen hatte. Herz – von Mann zu Mann. Ich habe geweint. Ich habe gezittert. Ich war wütend und zornig. Ich habe berührt – und wurde berührt. Und ich habe erkannt: Emotionen sind keine Bedrohung meiner Männlichkeit. Sie sind ihr Tor.
Ein Satz traf mich bis ins Mark: „Der, der im Außen sucht, muss sterben.“ Nicht, weil jemand sterben soll – sondern weil etwas sterben muss: Die Illusion, dass ich meinen inneren Mangel im Außen heilen kann. Dass meine Frau mich vollständig machen muss. Dass sie meine Unsicherheit, meine Angst, meine innere Leere füllen soll. Ich sah mich. Und ich erkannte: Ich hatte es versucht. Immer wieder. Ich hatte gehofft, dass Liebe im Außen mich heilt – und dabei vergessen, dass alles, was ich suche, längst in mir ist.
Ich lernte in diesen Tagen, dass Grenzen nicht hart machen – sondern klar. Dass ich in einer Partnerschaft nicht verschwinden darf, wenn ich wahrhaft lieben will. Dass ich nicht immer klein beigeben muss, um Harmonie zu wahren. Sondern dass echte Nähe nur dort entstehen kann, wo ich mich positioniere. Wo ich Verantwortung übernehme – für mein Fühlen, mein Sein, mein Leben. Nicht als Reaktion auf andere. Sondern aus mir heraus. Aus Kraft. Aus Herz. Aus Präsenz.
In der Mitte des Seminars sagte der Dozent zu mir: „Stell dir vor, Alexander – auf deinem Grabstein steht eines Tages: ‚Hier ruht in Frieden Alexander. Er war sein ganzes Leben brav und lieb.‘“ Ich konnte nicht antworten. Es arbeitete in mir. Es wühlte. Es tat weh. Aber nicht, weil es hart war – sondern weil es wahr war. Ich will nicht brav leben, um gemocht zu werden. Ich will nicht lieb sein, um zu gefallen. Ich will nicht anpassen, um geliebt zu werden. Ich will leben. Echt. Roh. Unbequem. Im Herzen. Mit meiner Wahrheit und meinem Willen.
Lies diesen Satz laut für dich:
„Hier ruht in Frieden [Dein Name]. Er war sein ganzes Leben brav und lieb.“
Spürst du, was er mit dir macht? Schließ die Augen. Lausche. Sei ehrlich. Denn vielleicht beginnt dein Weg genau dort, wo du aufhörst, brav zu sein.
Was mich besonders berührt hat, war die tiefe Verbundenheit unter den Männern. Da war kein Wettbewerb. Keine Bewertung. Keine Verurteilung. Keine Hemmung oder Scham. Ein Raum, in dem jeder einfach sein durfte – mit allem, was da war. Manche Männer kannten sich schon viele Jahre, andere – so wie ich – waren neu in diesem Kreis. Neu, aber nicht fremd. Denn was uns verband, war nicht die Vergangenheit, sondern die Bereitschaft, uns zu zeigen. Unmaskiert. Echt. Menschlich.
Ich bin Alexander. Ich bin auf dem Weg. Und ich bin nicht mehr bereit, mich klein zu halten.